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Foltermärchen


"Margarethas Leiden" und "Der Hexenrichter" sind zwei verschollen geglaubte, jedoch unlängst wieder entdeckte Märchen, die von Marie unter Beibehaltung der ursprünglichen Sprache nacherzählt wurden.


Margarethas Leiden


XVI. DIE NACHT WIRD ZUM TAGE UND DER TAG ZUR NACHT

Weinend lieg ich am Halse angekettet auf einem Ballen Stroh. Ein Hälmchen kitzelt mich an der schmerzend Scham und ich kann nichts dagegen tun, da die Knechte meine beiden Hände in Manschetten aus Leder legten, um, wie sie frohlockend laut bemerkten, zu verhindern, dass ich mir ob all des Foltergrauens, kein Leid antun könne.
"Wäre ja noch schöner", meinte der eine zum andern, "wenn die Hex sich der Tortur entziehen, einfach freiwillig in die Hölle fahren würde, zu ihrem Meister."
"Haha", lachten sie vor dem Verlassen des Verlieses, "so kann sie uns nicht den Spaß verderben, auf dem Scheiterhaufen, mit entsprechendem Gekreisch, in die Hölle abzugehen."
"Aber, ihr lieben Wärter, ich bin doch keine Hex, ein unschuldig Ding vom Lande bin ich, das wird das Gericht mit Sicherheit so festzuhalten wissen."
"Ja, ja", entgegnen die zwei kräftig jungen Männer, "das sagen sie alle vor der Folter, die der Meister zum Glücke mit aller Schärfe anzuwenden weiß. Schade übrigens um deinen herrlich Körper, du gemeine Hex, wir hätten niedlicheres damit anzufangen gewusst, als was der Meister plant. Du wirst deinen Leib nach kurzer Zeit nicht mehr als deinen zu erkennen wissen. Schwären werden ihn bedecken und das Ungeziefer hier im Keller wird erneut ein Festmahl feiern an deinem zarten Fleische. Und nun holen wir die Aufwartmagd, damit sie dich füttern kommt, als seiest du ein wildes, gefährlich Tier, dem man die Ketten, wenn einmal gefangen, nimmer mehr entfernen darf. Verbring dann eine nette Schreckensnacht im Kerker, denn es spukt hier, Mädchen. All die verbrannten Hexen geben sich, so sagt der Hexenrichter, jeweils wenn die Glocken zwölf Uhr schlagen, hier ein Stelldichein. Kein Mensch, außer euch verruchten Angeklagten ist dann hier, um das Grauen zu erleben. Selbst der Teufel soll bei Vollmond sich hier zeigen und sich mit den jüngsten von euch dann zu vergnügen. Und, das bist du. Haha, haha." Mit diesen Worten verlassen die beiden Knechte mein Verlies, schließen mit einem großen Schlüssel das Gitter meiner Zelle zu.
Ich scheine die einzige Gefangene zu sein, aus all den andern Zellen dringt kein Ton [...]


Der Hexenrichter


DIE CORDOLSCHE STRECKBANK

"Behalte dein Stöhnen, verdammte Hexe, für des Teufels Freuden und halte hier den Mund, bis du befragt wirst", spricht der Medicus, "du wirst noch zur Genüge stöhnen können und das im schweren Schmerz."
Er und Stefan packen mich. Ich werde auf die scheußliche Bank gelegt. Ihre Dinger berühren meine nackte Haut. Schauer rinnen meinen Rücken herunter, Nässe verbreitet sich in meinem Schritt... Oh, um der großen Weltenliebe Willen, wie kann das, in Erwatung grausamster Schmerzen, nur in mir so rasch geschehen?
Flach lieg ich nun auf der Bank. Cordolium reißt mir die Hände über den Kopf, legt meine zarten, langen Finger in die vorbereiteten Schlaufen, zieht die rauen Seile fest um die Handgelenke. Stefan packt grob meine Füße, er spreizt mich auseinander und die Seile verschwinden über einer hölzernen Rolle, links und rechts vom Foltertisch. Festgezurrt an beiden Knöcheln, lieg ich hier zu Tische, wehrlos wie ein Wickelkind.
Der Medicus dreht jetzt an dem großen Rad am Kopfende des Tisches. Meine Füße rutschen über das Holz, bis meine ausgereckten Arme verhindern, dass ich mich bewegen kann.
Voller Sehnsucht sehe ich nach oben, erhoffe mir Rettung durch die Engelschar. Doch, ihr gemeinen Geister, ihr Jünger der Schmerzenszunft, statt des Himmels, prangt ein großer Spiegel über mir.
Als Cordolium erkennet, dass ich in den Spiegel blicke, sagt er mit leichter Schmelze in der Stimme: "Miranda, du mein liebstes Hexchen, sollst erblicken können, wie wir uns hübsch und dann grausam mit deinem Körper unterhalten. Jeden Eingriff wirst du sehen können... und, Miranda mein, ich fahre den Spiegel dann auch runter, damit du allem folgen kannst. Nicht das Kleinste soll dir entgehen. Deine Angst wird riesengroß und damit mein kleines Vögelchen vor der rauen Wirklichkeit die Augen nicht verschließen kann, werde ich ihm nun gleich diese öffnen, die Lider durch Eisenbart entfernen lassen... oder, du könntest ja auch noch gestehen, für uns dadurch zum wertvollsten Edelstein werden... Medicus, das Schneiden kann wohl noch etwas warten, mach ihr die Augenlider mit den kleinsten Nadeln fest. Das eine oder andre, Medicus, darf auch glühend sein, damit die Hexe erkennen mag, dass sie in der Folterkammer lebt."
Des Medicus Augen beginnen, ob des Richters Worte zu leuchten. Er eilt zum Tische, greift einen Behälter aus feinem weißen Ton zur Hand, legt mit Bedacht zehn Nadeln rein, nimmt einen Holzgriff zur Hand und zündet die dicke Messekerze auf dem Tisch an.
Cordolium senkt derweil den Spiegel. Dieser hängt jetzt eine Armeslänge über meinem Körper, so dass ich selbst die Pickelchen erkennen kann, die auf meiner Innenschenkel blühen.
Cordolium atmet heftig, Schweißesperlchen glänzen auf der hohen Denkerstirn. Oh, wäre der Herr nicht Richter, würde er nicht die Anweisung zum Quälen meines Körpers geben. Ich könnte mich voll und gleich in ihn und seine Kraft vernarren! Und wie Cordolium mich betrachtet, mit seinen weichen Augen und liebesreizendem Lächeln, sich über mein Gesicht beuget, mir auf die Lippen küsst, sie mir öffnet, mit seiner zarten, vielversprechenden Zunge, mit großer Erfahrung sich den süßen Mund zum Untertan nun macht.
"Rad anziehen", brüllt er plötzlich ganz ohne Grund.
Stefan zieht mit voller Kraft, ich sehe sein Muskelspiel, das Rad nun an... Ich glaube zu zerreißen. Meine Arme sind gespannt wie die Saite einer Laute. Meine Schultern knacken, es schmerzt so sehr. Oh, heiliger Sankt Florian, dieses Muskelbrennen... und jetzt greift der Medicus zu einer feinen Peitsche, beginnt mich in den Schritt zu schlagen... Es ziept so höllisch zwischen den Beinen.
Der Richter sieht mich mit liebsten Augen an, streichelt aufgeregt mein Haar und ruft laut: "Haltet ein, löst das Rad jetzt leicht und mit dem Peitschen einhalten. Die Hexe muss vorerst eingeölt werden, das jedoch unternehme ich. Wenn sie nicht eingeölt ist, verbrennt die Haut zu schnell. Ich bin Künstler, mit den Händen werde ich Miranda einzureiben wissen. Lust und Schmerz liegen ach so nah beieinander."
Nun nimmt der Richter dick Öl in seine Hände, beginnt es zart auf meiner armen, hellen Haut zu verteilen. Zuerst die Füße, dann langsam die Innenseiten meiner Schenkel.
Wanda huscht aus ihrer Ecke herbei. Sie ist ganz nackt! Hell leuchten ihre Nippel und das Dreieck unten. Es überkommt mich ein Lustschwall! Sie streichelt die öligen Stellen, während der Richter sich meines Mösleins nun erbarmt. Seine kräftigen Finger fliegen, verbreiten höllische Lust! Gleich darauf berühren seine Fingerkuppen meine angespannten Brüste. So zart und angenehm sind Cordoliums langen, schlanken Finger. Voller Zärtlichkeit und unermesslich Güte streichelt er meine noch so kleine Klitoris.
"Anziehen, aber fest jetzt, schnell", ruft der Richter Stefan zu. Dabei schaut er gebannt auf meine Brüste, die darob sich immer mehr verflachen.
Mit Entsetzen höre ich das laute Knacken meiner Knochen. Das Reißen in der Schulter ist kaum mehr zu ertragen [...]


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